Suchterkrankungen

Das Ziel der Fachklinik Spielwigge in Lüdenscheid / NRW ist Suchtkranke während der Therapie zu unterstützen und zur erfolgreichen Bekämpfung der Suchterkrankung beizutragen. Wir behandeln

  • Alkoholsucht
  • Medikamentensucht
  • Mehrfachabhängigkeiten
  • Mediensucht
  • Drogensucht
  • Spielsucht
  • sonstige Abhängigkeiten

Unser gemeinsames Anliegen in der Zeit der Behandlung in der Fachklinik für Suchtbekämpfung ist:

  • dass unsere Patienten in Partnerschaft, Familie und am Arbeitsplatz verantwortungsvoller und tragfähiger leben können
  • dass unsere Patienten sich annehmen lernen, ihren Wert für die Gemeinschaft und ihre Selbstachtung finden
  • dass unsere Patienten Sinn- und Lebensmöglichkeiten sehen, die ihnen Halt und Orientierung geben
  • dass unsere Patienten suchtmittelfreie Lebensfähigkeit als Grundlage für Stabilität, Selbstwert und verbesserte Lebensqualität erkennen und anstreben

Gemeinsam mit den Suchtkranken können wir in unserer Fachklinik Spielwigge in Lüdenscheid / NRW erfolgreich an der Wiederherstellung der körperlichen und seelischen Gesundheit arbeiten.

Die Dauer der Behandlung zur Suchtbekämpfung in der Fachklinik Spielwigge richtet sich grundsätzlich nach der vom jeweiligen Leistungsträger bewilligten Therapiezeit. Längere Behandlungszeiten sind nach ärztlicher Indikation möglich, beim Leistungsträger zu beantragen und von ihm zu bewilligen.

Folgende Behandlungsmodelle werden in unserer Fachklinik Spielwigge in Lüdenscheid / NRW zur Suchtbekämpfung vorgehalten:

REGEL-BEHANDLUNG ZUR SUCHTBEKÄMPFUNG BIS ZU 16 WOCHEN

Behandlungsindikationen:

  • Patienten mit einer Suchterkrankung
  • Patienten, die einer stationären Behandlung bzw. Einzelbehandlung bedürfen
  • langjährig Abhängige, die ambulant nicht erfolgreich zu behandeln sind
  • Patienten mit schweren körperlichen, seelischen und sozialen Folgeschäden
  • Abhängige mit internistischen und neurologischen Begleiterkrankungen
  • Abhängige mit Entwicklungs- und Persönlichkeitstörungen
  • Abhängige ohne tragfähige Beziehungen
RÜCKFALL-BEHANDLUNG BIS 8 WOCHEN

Aufarbeitung Rückfall auslösender psychodynamischer Wirkfaktoren und Prozesse und Einüben Rückfall vermeidender Strategien (Copingstrategien) in Einzeltherapie, Bezugsgruppen und indikativen Gruppen.

Behandlungsindikationen

Rückfällige Patienten:

  • bei denen eine ambulante Behandlung unzureichend ist
  • bei denen das familiäre Setting entlastet werden muss
  • bei denen das soziale Stützsystem nicht mehr greift
  • mit einer oder mehreren Entwöhnungsbehandlungen
  • nach längerer Abstinenz
  • mit rückfallbedingter Gefährdung von Arbeitsverhältnis, Familie und sozialen Bezügen
KOMBI-BEHANDLUNG

Sinnvolle Ergänzung und Erweiterung des therapeutischen Angebots zur Suchtbekämpfung in NRW innerhalb eines Gesamtbehandlungsplans von ambulantem und stationärem Setting. Darüber hinaus geeignet für Personen, bei denen im Rahmen der ambulanten Rehabilitation eine akute Krisensituation mit hoher Rückfallwahrscheinlichkeit vorhanden ist, so dass ein stationäres Rehabilitations-Setting zur Krisenintervention in unserer Fachklinik Spielwigge angeboten werden kann. Dies gilt auch für Patienten, die rückfällig geworden sind.

Voraussetzung für eine Kombi-Behandlung ist eine Kooperationsvereinbarung mit jeweiligen Fachambulanzen, welche die Behandlungskriterien einer ambulanten Rehabilitation erfüllen.

Erfahren Sie mehr über die langjährige und erfolgreiche Arbeit der Fachklinik Spielwigge. Beispielhaft berichten zwei ehemalige Patienten der Suchtklinik aus ihrem Leben und schildern ihren erfolgreichen Weg aus der Alkoholsucht.

DIE ERFOLGSGESCHICHTE VON UWE MÖLLMANN

Mein Name ist Uwe Möllmann und ich bin 52 Jahre alt. Mein gelernter Beruf ist Verzinker. Ich habe vor 20 Jahren angefangen zu trinken. Anfangs war es wegen der Geselligkeit mit Freunden. Später dann kam der Druck in der Gruppe hinzu. Man wollte ja dazugehören und wurde zum Trinken verleitet. Der Alkohol gab mir Ruhe. Ich war viel gelassener und viel selbstbewusster mit Alkohol.

Dass ich irgendwann zu viel trank, habe ich daran gemerkt, dass sich meine Familie und wirkliche Freunde von mir distanzierten. Zudem habe ich angefangen, zu zittern, wenn der Alkoholspiegel sank. Ich hatte viele und lange körperliche Beschwerden und Schmerzen.

Seit meinem stationären Aufenthalt in der Fachklinik Spielwigge bin ich wieder trocken. Mir geht es wieder gut. Es war meine zweite Entwöhnung. Das ist jetzt ein Jahr her. Das Eingewöhnen in die Suchtklinik und Zusammensein mit Mehreren hat zwar etwas gedauert, aber ich war überrascht, wie mich das familiäre Umfeld aufgefangen hat.

Anfangs habe ich mich mit den Therapien schwer getan. Doch nach einer gewissen Zeit habe ich mitgemacht. Man muss die Therapie selber wollen, nur dann hilft sie einem weiter. Es liegt ja an jedem selbst, wie er sich fördern lässt. Man muss sich seinen Problemen stellen. Wenn man sich geistig nicht darauf einlässt, wird dieses Problem nie gelöst. Ich habe mich geistig darauf eingelassen. Es war sehr anstrengend, aber es hat mir geholfen.

Geholfen haben mir auch die vielen Gespräche mit anderen Patienten sowie die Ruhe im Haus. Man ist von der Außenwelt abgeschottet und hat Zeit, sich um sich selbst zu kümmern.

Ich habe damals als Alkoholiker meine Arbeit verloren. Meine Bekannten, die ich noch hatte, haben alle nur noch gesoffen und waren selbst abhängig. Bei meiner ersten Therapie war noch meine Ehefrau dabei und hat mich unterstützt. Bei der zweiten Therapie in der Fachklinik Spielwigge waren wir geschieden. Aber ich habe große Unterstützung von meiner 28jährigen Tochter bekommen.

Durch die letzte Suchttherapie bin ich viel offener geworden und aktiver. Ich stelle mich Konflikten und versuche, meine Probleme zu lösen. Ich bin stark dabei, und das ohne Alkohol.

Heute bin ich eigenständig und unternehme mehr mit meiner Familie. Das Leben gefällt mir jetzt sehr viel besser. Mein Wunsch ist, trocken und gesund zu bleiben und nicht mehr abhängig. Auch beruflich habe ich mich weiterentwickelt, ich bin jetzt selbständig.

Natürlich bin ich mir über meine Rückfallgefahr bewusst, denn die Gefahr bleibt immer bestehen. Aber da ich auch viele positive Ereignisse seit dem erlebt habe, werde ich stark bleiben und gegen den Alkohol angehen. Auch meine Selbsthilfegruppe in meiner Heimatstadt Siegen bestärkt mich. Ich gehe jede Woche zur Selbsthilfegruppe.

Ich glaube, um wirklich glücklich im Leben zu sein, muss man positive Momente erlebt sowie etwas erreicht haben. Man sollte sich bewusst sein, das Alkohol nicht die Lösung des Problems ist.

Aus eigener Erfahrung würde ich einem Alkoholabhängigen raten, sich einer stationären Therapie zu unterziehen und anschließend regelmäßig zur Selbsthilfegruppe zu gehen.

DIE ERFOLGSGESCHICHTE VON JENS BAUMGART

Ich heiße Jens Baumgart und leite eine Selbsthilfegruppe für Betroffene und Angehörige. Mein Alter ist 51 Jahre. Vor der Zeit meiner Alkoholabhängigkeit arbeitete ich in einer Härterei. Ich war 20 Jahre abhängig. Seit 10 Jahren trinke ich nicht mehr.

Der eigentliche Auslöser meiner Suchtkrankheit war der Tod meines Vaters im Alter von 17 Jahren und die Trennung von meiner Lebensgefährtin. Meine sogenannten Freunde damals waren nur Saufkumpanen. Davon ist jetzt keiner mehr in meinem Freundeskreis. Bei Familienfesten gehörte das Trinken von Alkohol ganz normal dazu und es wurde bis zu einem gewissen Maß toleriert.

Durch das Trinken wurde ich entspannter, mein Selbstvertrauen stieg und ich kam zur Ruhe. Das Wichtigste war allerdings die Verdrängung der Realität mit allen Problemen und Entscheidungen. Sank der Alkoholspiegel, begann das Zittern. Hinzu kam eine innere Unruhe und Unsicherheit bis zum Verlust des eigenen Selbstwertgefühls.

Ich war beruflich nicht auffällig, privat hat mich die Alkoholsucht aufs Abstellgleis befördert. Ich war sozial ausgegrenzt und abgestempelt. Meine Ehe wurde geschieden und ich habe Privatinsolvenz anmelden müssen.

Mein Aufenthalt in der Suchtklinik Spielwigge betrug 16 Wochen. Bei der Aufnahme hatten wir eine dreiwöchige Kontaktsperre nach Draußen. Gerade diese Zeit hat dazu beigetragen, dass ich mich wieder auf mich konzentriert habe und mich mit meiner Abhängigkeit auseinandergesetzt habe. Ich habe angefangen, Tagebuch zu schreiben und zu basteln. Mein größter Wunsch in dieser Zeit war es, trocken und gesund zu werden.

Ich habe während der Therapiezeit im Speisesaal gearbeitet. Das war ideal für mich. In dieser Zeit habe ich meine innere Ruhe wiedergefunden. Die Gruppen-, und im Besonderen die Einzeltherapien waren sehr anstrengend, da man sich hier intensiv mit sich und seinen Problemen und Ursachen der Abhängigkeit auseinandersetzen musste. Daneben haben die kleinen Erfolgsergebnisse in der Trockenheit mein Selbstbewusstsein gestärkt. Am meisten haben mir der Austausch mit anderen Patienten, die Einzeltherapien und die Ruhe im Haus weitergeholfen. Man ist abgeschottet von der Außenwelt. Das ist sehr hilfreich.

Ich habe im ersten Anlauf durch die Therapie in der Fachklinik Spielwigge die Sucht besiegt. Nach dem Aufenthalt habe ich mich wieder mit meiner Frau liieren können und ich bin sehr glücklich darüber. Mein Sohn war damals 3 Jahre alt. Auch mit ihm ist das Verhältnis viel besser geworden. Ich fühle mich zu hundert Prozent besser und habe keine Folgeerscheinung.

Ich arbeite immer noch in der gleichen Firma und mein Chef behandelt mich mit Respekt. Meine Kollegen haben mich auf meinem Weg unterstützt, das war sehr hilfreich für mich. Meine erfolgreiche Therapie hat meine Kollegen, die ebenfalls an einer Alkoholabhängigkeit litten, dazu bewogen, auch einen Entzug zu machen.

Die Gefahr des Rückfalls besteht immer, aber ich habe mein Bewusstsein „Suchtgedächtnis“. Dadurch versuche ich immer stark zu bleiben. Ich denke, dass die Grundvoraussetzung für ein zufriedenes, stabiles und abstinentes Leben ist, mit sich im Reinen zu sein. Mein Verhalten ist seit dem selbstbewusster geworden, ich kann meine Meinung kundtun und mich meinen Problemen stellen. Ich scheue mich nicht, Konflikte einzugehen und komme damit in meinem Umfeld sehr gut zurecht.

Einem abhängigen Menschen würde ich heute empfehlen, eine Therapie zu machen. Mein neues Motto, welches ich verinnerlicht habe, lautet: „Der Weg ist das Ziel.“

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